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Literature: Die Verwandlung

  Seite 37: Die Verwandlung



deutscher Text English Text
  Einmal, es war wohl schon ein Monat seit Gregors Verwandlung vergangen, und es war doch
schon für die Schwester kein besonderer Grund mehr, über Gregors Aussehen in Erstaunen zu geraten, kam sie ein wenig früher als sonst und traf Gregor noch an, wie er, unbeweglich und so recht zum Erschrecken aufgestellt, aus dem Fenster schaute. Es wäre für Gregor nicht unerwartet gewesen, wenn sie nicht eingetreten wäre, da er sie durch seine Stellung verhinderte, sofort das Fenster zu öffnen, aber sie trat nicht nur nicht ein, sie fuhr sogar zurück und schloß die Tür; ein Fremder hätte geradezu denken können, Gregor habe ihr aufgelauert und habe sie beißen wollen. Gregor versteckte sich natürlich sofort unter dem Kanapee, aber er mußte bis zum Mittag warten, ehe die Schwester wiederkam, und sie schien viel unruhiger als sonst. Er erkannte daraus, daß ihr sein Anblick noch immer unerträglich war und ihr auch weiterhin unerträglich bleiben müsse, und daß sie sich wohl sehr überwinden mußte, vor dem Anblick auch nur der kleinen Partie seines Körpers nicht davonzulaufen, mit der er unter dem Kanapee hervorragte. Um ihr auch diesen Anblick zu ersparen, trug er eines Tages auf seinem Rücken - er brauchte zu dieser Arbeit vier Stunden - das Leintuch auf das Kanapee und ordnete es in einer solchen Weise an, daß er nun gänzlich verdeckt war, und daß die Schwester, selbst wenn sie sich bückte, ihn nicht sehen konnte. Wäre dieses Leintuch ihrer Meinung nach nicht nötig gewesen, dann hätte sie es ja entfernen können, denn daß es nicht zum Vergnügen Gregors gehören konnte, sich so ganz und gar abzusperren, war doch klar genug, aber sie ließ das Leintuch, so wie es war, und Gregor glaubte sogar einen dankbaren Blick erhascht zu haben, als er einmal mit dem Kopf vorsichtig das Leintuch ein wenig lüftete, um nachzusehen, wie die Schwester die neue Einrichtung aufnahm.

  One day, about a month after Gregor's transformation when his sister no longer had any particular reason to be shocked at his appearance, she came into the room a little earlier than usual and found him still staring out the window, motionless, and just where he would be most horrible. In itself, his sister's not coming into the room would have been no surprise for Gregor as it would have been difficult for her to immediately open the window while he was still there, but not only did she not come in, she went straight back and closed the door behind her, a stranger would have thought he had threatened her and tried to bite her. Gregor went straight to hide himself under the couch, of course, but he had to wait until midday before his sister came back and she seemed much more uneasy than usual. It made him realise that she still found his appearance unbearable and would continue to do so, she probably even had to overcome the urge to flee when she saw the little bit of him that protruded from under the couch. One day, in order to spare her even this sight, he spent four hours carrying the bedsheet over to the couch on his back and arranged it so that he was completely covered and his sister would not be able to see him even if she bent down. If she did not think this sheet was necessary then all she had to do was take it off again, as it was clear enough that it was no pleasure for Gregor to cut himself off so completely. She left the sheet where it was. Gregor even thought he glimpsed a look of gratitude one time when he carefully looked out from under the sheet to see how his sister liked the new arrangement.

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