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     LiteratureFairy Tales Wilhelm Hauff: How the Caliph became a Stork

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  Seite 01: Kalif Storch (How the Caliph became a Stork)



deutscher Text English text
 

Der Kalif Chasid zu Bagdad saß einmal an einem schönen Nachmittag behaglich auf seinem Sofa; er hatte ein wenig geschlafen, denn es war ein heißer Tag, und sah nun nach seinem Schläfchen recht heiter aus. Er rauchte aus einer langen Pfeife von Rosenholz, trank hier und da ein wenig Kaffee, den ihm ein Sklave einschenkte, und strich sich allemal vergnügt den Bart, wenn es ihm geschmeckt hatte. Kurz, man sah dem Kalifen an, dass es ihm recht wohl war. Um diese Stunde konnte man gar gut mit ihm reden, weil er da immer recht mild und leutselig war, deswegen besuchte ihn auch sein Großwesir Mansor alle Tage um diese Zeit. An diesem Nachmittage nun kam er auch, sah aber sehr nachdenklich aus, ganz gegen seine Gewohnheit. Der Kalif tat die Pfeife ein wenig aus dem Mund und sprach: »Warum machst du ein so nachdenkliches Gesicht, Großwesir?«

Der Großwesir schlug seine Arme kreuzweis über die Brust, verneigte sich vor seinem Herrn und antwortete: »Herr, ob ich ein nachdenkliches Gesicht mache, weiß ich nicht, aber da drunten am Schloß steht ein Krämer, der hat so schöne Sachen, dass es mich ärgert, nicht viel überflüssiges Geld zu haben.«

 

Many years ago, on a lovely afternoon, the Caliph Casid of Bagdad sat at his ease on a luxurious sofa. It was a very hot day; he had had a sound nap, and had awakened in the happiest of moods. He drew a few puffs through his long rosewood-stemmed pipe, sipped the coffee brought by an obsequious slave, and stroked his long beard with an air of extreme satisfaction. It was evident that the Caliph felt at peace with the world. Indeed, at such an hour he was easy to approach, and so every day he received a visit from his Grand Vizier, Mansor.

But on this particular afternoon the Grand Vizier seemed rather thoughtful and disinclined to talk; so the Caliph, taking his pipe from his mouth, said: "What is the matter with you to-day, Mansor?"

The Grand Vizier crossed his arms on his breast, and bowing low answered: "Mighty lord, there is really nothing the matter; but outside the Castle stands a merchant who has such beautiful wares that I feel quite unhappy that I have no money to spare and to spend."


Vokabular  
  die Pfeife = pipe
  das Rosenholz = rose-wood
  nachdenklich = thinking
  sich verneigen = to bow
  der Krämer = merchant
  überflüssiges Geld = money to spend

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